Unter Krankenbeobachtung versteht man das methodische Betrachten und Auswerten des körperlichen und seelischen Zustands eines Patienten oder Pflegebedürftigen. Dazu zählen nicht nur die Vitalfunktionen, sondern im Sinne einer ganzheitlichen Pflege die Aktivitäten des täglichen Lebens sowie das soziale Verhalten. Die Krankenbeobachtung ist Voraussetzung für die Pflegeplanung und Teil der Pflegedokumentation.Ziele der Krankenbeobachtung sind das möglichst frühe Erkennen von Komplikationen im Pflege- und Krankheitsverlauf sowie die Überprüfung der Wirksamkeit der durchgeführten pflegerischen wie therapeutischen Maßnahmen. Voraussetzung ist das Fachwissen über Symptome und Krankheitsbilder, anatomische und physiologische Grundlagen, Untersuchungs- und Operationsmethoden sowie über Wirkstoffe und Nebenwirkungen von Medikamenten.
Die Beobachtungen sollen sachlich und nicht wertend formuliert werden, möglichst mit präzisen Mengen-, Größen- und Zeitangaben. Dazu stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung wie zum Beispiel eine Uhr, ein Fieberthermometer oder ein Blutdruckmessgerät.
Die Krankenbeobachtung umfasst:
- die Kontrolle der Vitalfunktionen: Puls, Blutdruck, Atmung, Bewusstseinslage, Körpertemperatur, Urinausscheidung,
- weitere Ausscheidungen wie Stuhl, Erbrochenes, Schweiß, Auswurf,
- Allgemein- und Ernährungszustand: Körpergewicht und -größe, Ernährung, Haut, Schlaf, Wahrnehmung, Schmerzen und Schmerzempfindung,
- Verhalten: Körperhaltung, Bewegung und Gang, Sprache und Kommunikation, Mimik, psychische Situation.