Der Darm ist Teil des Verdauungssystems. Er liegt im Bauchraum und reicht vom Magenausgang bis zum After.Der Darm ist schlauchförmig und gliedert sich in folgende drei Bereiche:
- Der Dünndarm ist etwa 4-5 m lang und beginnt am Magenausgang mit dem Zwölffingerdarm, auch Duodenum genannt. Dieser Darmabschnitt ist so lang, wie 12 Finger breit sind, also zirka 24 cm. Im Zwölffingerdarm münden der Drüsengang der Bauchspeicheldrüse und der Gallengang, durch den die Galle aus der Gallenblase transportiert wird. Nach dem Zwölffingerdarm folgen der Leerdarm, auch Jejunum genannt, und der Krummdarm, auch Ileum genannt. Im Dünndarm werden der Nahrung die Nährstoffe, besonders Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße, entzogen. Dazu ist die Oberfläche der Dünndarmschleimhaut durch zahlreiche Falten und Zotten stark vergrößert;
- der Dickdarm ist etwa 1,5 m lang und besteht aus dem Blinddarm, aus dem sich der Wurmfortsatz ausstülpt, und aus dem Kolon, auch Grimmdarm genannt. Die Dickdarmschleimhaut ist mit bis zu 400 Bakterienarten und Pilzen besiedelt, die teilweise ohne Sauerstoff leben können. Man sagt dazu auch Darmflora. Am bekanntesten sind die Kolibakterien, die jedoch nur 1% der Darmbakterien ausmachen. Die Bakterien und Pilze spalten die Nahrungsmoleküle auf. Im Dickdarm wird dem Nahrungsbrei Wasser entzogen und zusammen mit Mineralien und Vitaminen ins Blut abgegeben;
- der etwa 20 cm lange Mastdarm, auch Rektum genannt, dient als Auffangbehälter für den Stuhl. Am Darmausgang, dem After, befinden sich ein innerer und ein äußerer Schließmuskel. Nur der äußere Schließmuskel ist dem eigenen Willen unterworfen und kann bewusst geschlossen oder geöffnet werden.
Häufige Darmerkrankungen sind Entzündungen der Darmschleimhaut, zu denen auch die Colitis ulcerosa und der Morbus Crohn gehören. Dazu gehört jedoch nicht die Blinddarmentzündung. Gutartige Polypen, aber auch Darmkrebs entstehen häufig im Dickdarm. Eine Komplikation einer Darmkrankheit ist der Darmverschluss. Als Folge einer Entzündung oder einer Verletzung kann es zur Ausbildung einer Darmfistel kommen. Das ist eine Verbindung des Darms zu einem anderen Organ im Körper oder nach außen. Ein künstlicher Darmausgang wird durch eine Operation vorübergehend zur Unterstützung des Heilungsprozesses oder bleibend angelegt, zum Beispiel nach der Entfernung eines Darmabschnitts.