Der Soorpilz gehört zur natürlichen Keimbesiedlung der Haut und der Schleimhaut. Unter für den Pilz günstigen Bedingungen, zum Beispiel in Hautfalten, die ständig feucht sind, oder bei ausgetrockneten Schleimhäuten, kann er sich jedoch stark vermehren und verursacht, abhängig vom Ort der Entzündung, verschiedene Krankheitsbilder. Gefährdet sind abwehrgeschwächte Personen, Bettlägerige, Zuckerkranke und Kleinkinder im Windelbereich. Weiterhin können Stoffwechselerkrankungen eine Infektion begünstigen oder die Einnahme von Antibiotika, die die natürliche Darmflora zerstören.
Durch Kontakt kann der Pilz übertragen werden. Symptome eines Mundsoors sind beispielsweise gerötete, leicht eingerissene Mundwinkel, weiße Flecken oder Beläge auf der Schleimhaut, zum Beispiel auf der Zunge, die sich abwischen lassen, und Rötungen der betroffenen Hautstellen.
Zur Diagnose wird ein Abstrich gemacht und im Labor eine Pilzkultur gezüchtet. Eine Soorerkrankung sollte vom Arzt behandelt werden. Betroffene Hautstellen können lokal mit sogenannten Pilzmitteln behandelt werden, die die Erreger abtöten. Sind innere Organe betroffen, müssen diese Medikamente oral oder intravenös verabreicht werden.
Bei der Pflege bettlägeriger und schwerkranker Patienten, die zum Beispiel künstlich beatmet werden, ist die Soorprophylaxe besonders wichtig. Mütter, die ein soorkrankes Kind stillen, sollten regelmäßig ihre Brustwarze desinfizieren und die Gegenstände, die mit dem Mund des Kindes in Kontakt kommen, sterilisieren.
1. 1903 |
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