In Deutschland können etwa 15-20% der Paare keine Kinder bekommen. Man schätzt die Zahl der ungewollt kinderlosen Paare auf rund 2 Millionen. Die Ursachen, die durch ärztliche Untersuchungen festgestellt werden können, liegen zu gleichen Teilen beim Mann und bei der Frau. Bei etwa 10% lassen sich keine Ursachen finden.
Bei Frauen kann die Unfruchtbarkeit beispielsweise durch eine Erkrankung oder Fehlbildung der Eierstöcke, der Eileiter, der Gebärmutter, der Scheide oder durch eine Störung des Hormonhaushalts, zum Beispiel bei einer Schilddrüsenunterfunktion, bedingt sein. Auch Adipositas, Magersucht, starkes Rauchen oder Drogenmissbrauch können zu einer Unfruchtbarkeit führen. Hinzu kommt, dass die Fruchtbarkeit ab dem 30. Lebensjahr abnimmt.
Ein Mann gilt als unfruchtbar, wenn er unter keiner Potenzstörung leidet und trotzdem kein Kind zeugen kann. Hauptursache ist die nicht ausreichende Qualität des Spermas, das zu wenig Samenzellen enthält oder Samenzellen, die zu unbeweglich sind, um bis zur Eizelle im Eileiter vordringen zu können. Mögliche Ursachen dafür sind Drogen- und Alkoholmissbrauch, Medikamente, Strahlenbelastung, Schadstoffe in der Umwelt und eine Überwärmung der Hoden. Ebenso nimmt die Qualität der Samenzellen mit zunehmendem Alter ab. Weiterhin können Erkrankung der Hoden, der Samenleiter, der Prostata Störungen des Hormonhaushalts, der Erektionsfähigkeit und der Durchblutung zu Unfruchtbarkeit führen. Unfruchtbarkeit kann auch psychische Ursachen haben oder Ausdruck von Beziehungsproblemen sein.
Das medizinische Fachgebiet, das sich mit der Fortpflanzung und Methoden zur Überwindung der Unfruchtbarkeit befasst, ist die Reproduktionsmedizin. Lassen sich die Ursachen der Unfruchtbarkeit nicht beseitigen, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten einer künstlichen Befruchtung, um einem Paar den Kinderwunsch dennoch zu erfüllen.
Umgekehrt kann Unfruchtbarkeit gewollt sein als Methode der Empfängnisverhütung. Durch einen operativen Eingriff kann ein Mann oder eine Frau sterilisiert werden.
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