Die Ursachen der Bulimie sind denen der Magersucht ähnlich. Man vermutet, dass ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper und ein vermindertes Selbstwertgefühl verantwortlich sind. Der Wunsch, einen scheinbar perfekten Körper zu haben, steht im Konflikt mit Versagensängsten. Im Gegensatz zu Magersuchtpatienten sind Bulimiekranke in den meisten Fällen normalgewichtig, halten sich aber, genau wie die Magersüchtigen, für zu dick. Besonders oft kommt Bulimie in Familien vor, in denen der Leistungsgedanke im Vordergrund steht.
Durch das ständige Erbrechen gelangt der saure Mageninhalt in die Speiseröhre und an die Zähne und kann diese schädigen. Weitere Komplikationen der unzureichenden Ernährung sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzrhythmusstörungen, Osteoporose und hohe Infektionsanfälligkeit. Im fortgeschrittenen Stadium leiden die Patienten häufig an Depression und haben Suizidgedanken.
Zur Diagnose kann der Arzt eine Prüfliste der Weltgesundheitsorganisation zu Rate ziehen. Durch Verhaltenstherapie wird versucht, ein normales Essverhalten einzuüben. Oft ist eine begleitende Familientherapie sinnvoll. Günstig scheint eine Kombination aus psychotherapeutischen Verfahren und Medikamenten, die die Stimmung aufhellen, sogenannte Antidepressiva. Die Rückfallquote ist jedoch, wie bei der Magersucht, relativ hoch und liegt bei 50%.
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