Die Syphilis, auch Lues genannt, ist eine meldepflichtige Geschlechtskrankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird. Die Ansteckung geschieht fast ausschließlich über sexuellen Kontakt über die Schleimhäute der Geschlechtsorgane. Während der Schwangerschaft kann der Krankheitserreger über den Mutterkuchen auf den Fötus übertragen werden. Dies kann zu schweren Schädigungen des ungeborenen Kinds oder zu einer Todgeburt führen. Eine Ansteckung des Kindes ist auch während der Geburt möglich.Die Inkubationszeit beträgt 3-4 Wochen. Der Krankheitsverlauf kann Jahrzehnte dauern und führt unbehandelt zum Tod. Man unterscheidet vier Stadien, einige Symptome können jedoch auch ausbleiben. Beim 1.-2. Stadium spricht man von einer Frühphase, beim 3.-4. von einer Spätphase, in der der Erreger nicht mehr nachweisbar ist.
- 1. Stadium: Rötung und hartes Geschwür im Intimbereich, bei oralem Geschlechtsverkehr in der Mundhöhle, bei Analverkehr im After, geschwollene Lymphknoten;
- 2. Stadium, nach 6-8 Wochen: akneartiger Hautausschlag ohne Juckreiz mit Bildung von kleinen Knötchen, der nach etwa vier Monaten abklingt, grippeähnliche Beschwerden, Haarausfall;
- 3. Stadium, nach 3-5 Jahren: An der Haut, den inneren Organen und in den Blutgefäßen bilden sich gummiartige Knoten, die aufbrechen können;
- 4. Stadium, nach 10-20 Jahren: Schädigung des Gehirns und Nervensystems mit Lähmungserscheinungen und Sehstörungen bis hin zur Demenz.
Die Diagnose wird durch eine Blutuntersuchung gestellt, bei der Antikörper nachgewiesen werden. In der Frühphase ist eine einmalige Behandlung mit dem Antibiotikum Penicillin ausreichend. In der Spätphase sind oft mehrere Behandlungen mit intravenös verabreichten Antibiotika notwendig.
Die Benutzung von Kondomen bietet einen guten, aber keinen absoluten Schutz vor der Ansteckung.