Stratifikation
- Englisch stratification
- Definition Stratifikation ist die gezielte Behandlung von Samen mit dem Ziel, sie frühzeitig zum Keimen anzuregen. Die Samen vieler Pflanzen können nicht sofort nach der Ernte keimen, sondern erst, wenn die Keimhemmung aufhört. Dazu brauchen sie bestimmte Bedingungen. Frostkeimer keimen erst nach einer Phase der Einwirkung niedriger Temperaturen. Bei einigen Früchten, wie zum Beispiel bei Apfel, Birne, Tomate und Holunder, enthält das Fruchtfleisch keimhemmende Stoffe, die auf den Samen einwirken. Sie keimen erst, wenn das Fruchtfleisch um den Samen entfernt ist.
Stratifikation umfasst sämtliche Maßnahmen, mit denen künstlich Bedingungen geschaffen werden, durch die die Keimhemmung beendet wird. Bei einigen Pflanzen besteht die Stratifikation darin, die Samen zwischen Ernte und Aussaat feucht einzulagern. Die Samen von Frostkeimern werden bei der Stratifikation eine Zeit lang niedrigen Temperaturen ausgesetzt. Bei Früchten, die keimhemmende Stoffe enthalten, wird das Saatgut zur Stratifikation in feuchtes Material wie zum Beispiel Sand, Torf oder ein Sand-Torf-Gemisch gegeben. In diesem Material bauen Mikroorganismen die keimhemmende Schicht ab. Danach können die Samen keimen. Diese Form der Stratifikation wird in Baumschulen zum Beispiel bei Cornus (Hartriegel), Crataegus (Weißdorn) und einigen anderen fruchttragenden Gehölzen angewendet.
- Thematisch verwandte Fachbegriffe Keimung, Keimförderung
- Sachgruppen
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