Viele Pflanzenarten haben sich an die Bedingungen ihrer Umwelt angepasst und bestimmte Schutzmechanismen entwickelt, um zu überleben. Ein Schutzmechanismus ist die Keimhemmung. Sie sorgt dafür, dass die reifen Samen erst eine Periode der Keimruhe durchlaufen, bevor sie keimen können. Dadurch können sie ungünstige Zeiten, wie zum Beispiel Trockenheit oder den Winter, überdauern.
Im Gartenbau möchte man normalerweise, dass die Samen zu einem bestimmten Zeitpunkt keimen. Je nach Pflanzenart werden daher verschiedene Maßnahmen der Keimförderung durchgeführt. Dadurch wird die natürliche Keimruhe verkürzt oder beendet. Zu den häufig angewendeten Verfahren gehören zum Beispiel das Vorquellen der Samen im warmen Wasser, die Stratifikation und das Anritzen der Samenkörner. Das Vorquellen des Samens im warmen Wasser beschleunigt den Quellvorgang. Bei der Stratifikation wird das Saatgut zum Beispiel in feuchtem Material eingeschichtet. Dort werden die keimhemmenden Stoffe an der Samenschale unter Mitwirkung der Mikroorganismen abgebaut. Dadurch wird der Samen keimfähig. Einige Samen haben eine wasserundurchlässige Samenschale. Die Schale muss erst zerstört werden, bevor Wasser aufgesaugt werden und der Quellvorgang beginnen kann. Bei diesen Samen wird die Samenschale angeritzt, um die Keimung zu fördern.
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