Die Samen vieler Pflanzenarten müssen eine bestimmte Zeit der Keimruhe durchlaufen, bevor sie keimen können. Bei vielen Pflanzen müssen erst bestimmte Bedingungen gegeben sein, damit die Keimhemmung aufgehoben wird. Das ist zum Beispiel bei Frostkeimern der Fall. Die Keimhemmung ist ein Schutzmechanismus der Pflanzen. Er verhindert, dass sie in einer für sie ungünstigen Jahreszeit keimen, wie zum Beispiel im Winter oder während der Trockenzeit.
Die Keimhemmung kann verschiedene Ursachen haben. Bei manchen Pflanzenarten ist der Embryo im Samen noch nicht voll entwickelt. Dies ist zum Beispiel bei der Stechpalme oder bei manchen Frostkeimern wie dem Enzian der Fall. Viele Samen, wie zum Beispiel Palmensamen, sind mit einer sehr harten, undurchdringlichen Schale umgeben. Die Schale muss erst abgebaut oder aufgebrochen werden, bevor die Keimung beginnen kann. Die Keimhemmung kann auch durch keimhemmende Stoffe hervorgerufen werden, die sich im Fruchtfleisch, in der Samenschale oder im Sameninneren befinden. Das ist zum Beispiel bei Tomaten der Fall. Erst wenn das Fruchtfleisch entfernt oder die keimhemmenden Stoffe in der Schale oder im Sameninneren abgebaut sind, kann der Samen keimen. Bei Frostkeimern werden diese Stoffe durch die Einwirkung von Kälte abgebaut. Darüber hinaus können ungünstige Bedingungen nach der Aussaat, wie zum Beispiel fehlende Feuchtigkeit, falsche Temperatur oder unzureichendes Licht, eine schnelle Keimung verhindern.
Im Gartenbau fördert man bei der Anzucht aus Samen die Keimung von Pflanzen gezielt. Die verschiedenen Maßnahmen sind den besonderen Bedürfnissen einzelner Pflanzenarten angepasst. Diese Maßnahmen werden auch Keimförderung genannt.
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