Eine chronische Entzündung der Wirbelgelenke ist zum Beispiel die Ursache für den Morbus Bechterew. Eine übermäßige Belastung oder altersbedingte Abnutzung der Wirbelsäule kann zu einem Bandscheibenvorfall führen.
Zu den Haltungsschäden zählt die pathologisch verstärkte Krümmung der Wirbelsäule. Die normale Krümmung nach hinten im Brustbereich heißt Kyphose, die Krümmung nach vorne, zur Bauchseite, im Hals- und Lendenwirbelbereich heißt Lordose. Eine verstärkte Kyphose wird auch Rundrücken genannt, und ist zum Beispiel ein Symptom des Morbus Scheuermann, einer Wachstumsstörung besonders bei männlichen Jugendlichen. Ursache ist eine Schädigung der Knorpel-Knochen-Verbindungen. Eine verstärkte Lordose der Lendenwirbelsäule heißt Hohlkreuz. Weiterhin kann die Wirbelsäule auch in seitlicher Richtung S-förmig verbogen sein. Diese sogenannte Skoliose kommt während der Pubertät besonders bei Mädchen vor. Sie kann auch durch eine Fehlbildung der Wirbel oder verschieden lange Beine verursacht sein.
Wirbelsäulenerkrankungen sind besonders in den Industrieländern sehr weit verbreitet und werden vor allem durch Bewegungsmangel, einseitige Belastung wie Sitzen und altersbedingte Abnutzungs- und Verschleißprozesse begünstigt. Daher zählen Wirbelsäulenerkrankungen zu den Zivilisationskrankheiten.
Wirbelsäulenerkrankungen sind meist mit Rückenschmerzen verbunden. Sie führen unbehandelt zu Schonhaltung, Verformungen und Funktionsstörungen.
Als Vorbeugung gegen Wirbelsäulenerkrankungen eignen sich maßvoller Sport, gesunde Ernährung und ergonomisch gestaltete Möbel, besonders am Arbeitsplatz. Haltungsschäden und Rückenschmerzen können durch gezieltes Training und Krankengymnastik teilweise ausgeglichen werden.
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