Zur Bildung bestimmter Gerinnungsfaktoren ist Vitamin K notwendig. Eine Gruppe gerinnungshemmender Medikamente, die als Tablette eingenommen werden können, enthält Kumarin, das das Vitamin K verdrängt. Dadurch können keine Gerinnungsfaktoren mehr gebildet werden, die Blutgerinnung ist nach einigen Tagen herabgesetzt. Diese Medikamente werden als Langzeittherapie eingesetzt, zum Beispiel um einen Rückfall nach einer Lungenembolie oder einem Schlaganfall, die durch eine Thrombose ausgelöst wurden, zu vermeiden.
Eine weitere Gruppe enthält als Wirkstoff Heparin, ein körpereigenes Eiweiß, das bereits aktivierte Gerinnungsfaktoren deaktiviert. In hoher Dosierung kann Heparin die Auflösung von Blutgerinnseln unterstützen und wird zum Beispiel zur Behandlung einer Lungenembolie oder eines Hörsturzes eingesetzt. Dazu wird das Medikament als Dauerinfusion intravenös verabreicht. In niedriger Dosierung wird es zur Thromboseprophylaxe eingesetzt. Dazu wird es subkutan gespritzt, je nach Präparat entweder einmal oder mehrmals am Tag.
Die Dosierung gerinnungshemmender Medikamente muss individuell eingestellt werden. Bei zu hoher Dosierung besteht die Gefahr einer Blutung. Patienten, die diese Medikamente einnehmen, sollten immer einen Ausweis bei sich tragen, damit bei einem Unfall der Notarzt über die erhöhte Blutungsneigung informiert ist. Wegen der Wechselwirkung mit anderen Medikamenten, zum Beispiel Schmerzmittel, die Acetylsalicylsäure enthalten, sollte immer der Rat des Arztes oder Apothekers eingeholt werden.
1. 684 |
![]() |
|
||||||||||||
![]() |