Ist ein Blutgefäß verletzt, tritt etwa drei bis fünf Minuten Blut aus. Dadurch wird vermieden, dass Keime in den Blutkreislauf gelangen. Während dieser Zeit bildet sich aus zerfallenen Blutplättchen und anderen Gerinnungsfaktoren ein weitmaschiges Netz über der Wunde. Dieses Netz besteht aus einer weichen, roten Masse, auch Blutkuchen genannt. Der Blutkuchen wird immer fester und zieht sich dabei zusammen. Darunter bildet sich neues Bindegewebe. Im Verlauf der Wundheilung, meist innerhalb einiger Tage, löst sich der feste Blutkuchen auf, zurück bleibt eine Narbe.
Auch im gesunden Organismus laufen ständig Blutgerinnungsprozesse ab. Diese Vorgänge dichten eventuell rissige Blutgefäße ab. Normalerweise halten sich Blutgerinnung und Aufhebung der Gerinnung die Waage. Ist die Gefäßinnenwand verletzt oder staut sich das Blut, können sich Blutgerinnsel bilden, die zu einer Thrombose oder einer Embolie führen können.
Die Blutgerinnung kann durch gerinnungshemmende Medikamente herabgesetzt werden. Diese werden vorbeugend als Thromboseprophylaxe eingesetzt, zum Beispiel nach einer Operation oder bei bettlägerigen Patienten. Auch wenn eine chronische Neigung zu Thrombosen oder Embolien besteht, können gerinnungshemmende Medikamente verordnet werden.
Hat ein Mensch zu wenig Blutplättchen oder Gerinnungsfaktoren, gerinnt sein Blut nicht. Zum Beispiel fehlen Menschen, die an der Bluterkrankheit leiden, die Gerinnungsfaktoren VIII oder IX.
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