Es gibt verschiedene Blutgruppensysteme. Das bekannteste und wichtigste ist das AB0-System, das anhand des Vorhandenseins oder Fehlens von Antigenen und Antikörpern vier Blutgruppen unterscheidet:
Blutgruppe | Antigene | Antikörper |
A | A | Anti-B |
B | B | Anti-A |
AB | A, B | - |
0 (Null) | - | Anti-A, Anti-B |
Die Antikörper werden zwischen dem 3. und 6. Schwangerschaftsmonat im Fötus gebildet und befinden sich im Blutplasma. In Deutschland ist die Blutgruppe A mit 43% der Bevölkerung am weitesten verbreitet, gefolgt von der Blutgruppe 0 mit 39%, B mit 13% und AB mit 5%.
Bei einer Bluttransfusion ist es wichtig, die Blutgruppe des Spenders und des Empfängers vorher zu bestimmen und in einer sogenannten Kreuzprobe die Verträglichkeit der beiden Blutgruppen zu testen. Dazu werden im Labor rote Blutkörperchen aus der einen Blutprobe mit dem Blutplasma aus der anderen Blutprobe zusammengebracht. Bei einer Blutgruppenunverträglichkeit, auch Blutgruppen- oder AB0-Inkompatibilität genannt, kommt es zur Verklumpung der roten Blutkörperchen. Je nachdem, ob bei der Transfusion ein Konzentrat an roten Blutkörperchen, nur Blutplasma oder Vollblut übertragen wird, muss die Verträglichkeit aufgrund des Vorhandenseins oder Fehlens von Antigenen und Antikörpern im Spender- und Empfängerblut berücksichtigt werden. So kann zum Beispiel ein Empfänger mit der Blutgruppe A Blutplasma eines Spenders mit den Blutgruppen A und 0 erhalten, da er gegen diese Blutgruppen keine Antikörper besitzt. Er darf aber kein Blutplasma von Spendern mit den Blutgruppen B und 0 erhalten, da darin Anti-A-Antikörper enthalten sind.
Da die Blutgruppeneigenschaften vererbt werden, ist die Bestimmung der Blutgruppe auch ein starker Hinweis auf eine mögliche Vaterschaft und kann bei kriminalistischen Ermittlungen eine Rolle spielen. Daher kommt auch der Begriff blutsverwandt beziehungsweise Blutsverwandtschaft.
Neben der AB0-Verträglichkeit ist das Vorhandensein oder Fehlen des Rhesusfaktors eine weitere wichtige Eigenschaft, die bei der Transfusion, aber auch bei der Schwangerschaft eine Rolle spielt. Eine vollständige Blutgruppenangabe lautet zum Beispiel A Rh pos.
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