Der erwachsene Mensch besteht zu etwa 60% aus Wasser. Rund zwei Drittel davon befinden sich in den Zellen. Durchschnittlich nimmt ein Erwachsener täglich 1 l Flüssigkeit durch Getränke und 0,7 l mit fester Nahrung auf. 0,3 l Wasser entstehen im Körper durch die Verbrennung von Kohlenhydraten und Fetten. Erwachsene sollten etwa 1,5 l Flüssigkeit durch Getränke und 1 l durch feste Nahrung zu sich nehmen. Stillende Mütter brauchen noch mehr Flüssigkeit. Bei Anstrengung oder großer Hitze kann sich der Flüssigkeitsbedarf verzehnfachen.
Das Wasser wird zu zwei Dritteln vom Dünndarm und zu einem Drittel vom Dickdarm aufgenommen. Es wird mit den darin enthaltenen Mineral- und Nährstoffen über das Blut im Körper verteilt. Wasser dient außer zum Transport von Nähr- und Wirkstoffen der Wärmeregulation des Körpers und der Ausscheidung von Stoffwechselprodukten. Wasser wird über Urin, Stuhlgang, Haut und Lungen ausgeschieden.
Nimmt der Mensch zu wenig Flüssigkeit auf, verdickt sich das Blut. Dadurch wird der Transport von Nähr- und Wirkstoffen zu den Zellen verlangsamt, der Betroffene verliert an Leistungskraft. Beim Verlust von mehr als 10% der Körperflüssigkeit, zum Beispiel durch anhaltenden Durchfall, kann es zu Kopfschmerzen, Verwirrung und Bewusstseinstrübung kommen. Ein Verlust von mehr als 20% ist lebensbedrohlich.
Der Flüssigkeitsbedarf wird vom Körper über das Durstgefühl geregelt. Durst empfindet man, wenn der Salzgehalt im Körper auf ein bestimmtes Maß absinkt, zum Beispiel durch Schwitzen. Bei älteren Menschen ist das Durstgefühl weniger ausgeprägt, weshalb sie häufig zu wenig trinken. Weiterhin bewirkt ein Hormon, das im Hypothalamus, einer Struktur des Zwischenhirns, gebildet und von der Hirnanhangdrüse ausgeschüttet wird, dass die Nieren weniger Wasser ausscheiden.
Bei Patienten auf der Intensivstation ist es im Rahmen der Pflege notwendig, eine Flüssigkeitsbilanzierung vorzunehmen, das heißt, dass die Flüssigkeitszufuhr durch Ernährung oder Infusionen und die Ausscheidungen durch Urin, Stuhl oder Erbrochenes protokolliert werden, um einen Verlust an Flüssigkeit oder eine zu starke Flüssigkeitszufuhr zu vermeiden oder auszugleichen.
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