Viele für den Gartenbau wichtige Pflanzenarten unterliegen auf Grund ihrer Anpassung an die Jahreszeiten bestimmten Ruhephasen. Nach einer Ruhephase mit kälteren Temperaturen im Winter treiben diese Pflanzen erst aus, wenn die Temperaturen im Frühling ansteigen.
Bei der Treiberei nutzt man die Abhängigkeit des Pflanzenwachstums von der Umgebungstemperatur. Nach der Ruhephase werden die Pflanzen im Gewächshaus vorzeitig Temperaturen von 15°C oder höher ausgesetzt. Die Höhe der Temperatur ist je nach Pflanzenart verschieden. Durch die Wärme fangen die Speicherorgane wie zum Beispiel Blumenzwiebeln, Rhizome, Knollen und Wurzeln oder die Knospen an auszutreiben. Der vorzeitige Austrieb führt später auch zu einer frühen Blüte.
Das bekannteste Beispiel für Treiberei im Gartenbau ist die Blumenzwiebeltreiberei. Sie wird bei Tulpen und Narzissen angewendet. Auch bei anderen Stauden wie zum Beispiel Rittersporn, Eisenhut, Pfingstrosen, Hortensien und Schleierkraut wird dieses Verfahren eingesetzt. Mit Hilfe der Treiberei können die Pflanzen früher im Jahr verkauft werden.
Eine besondere Form der Treiberei ist die Kalttreiberei, die bei Temperaturen zwischen 0°C und 10°C stattfindet.
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