Im Winter stellen die meisten einheimischen Pflanzen ihr Wachstum ein. Dabei befinden sich alle Knospen in einem Ruhezustand, der sogenannten Knospenruhe. Wenn die Pflanze im Frühjahr wieder austreibt, dann geschieht das normalerweise nicht bei allen Knospen. Viele Seitenknospen an den Blattachseln bleiben weiter in der Knospenruhe. Solche Knospen nennt man ruhende Knospen oder schlafende Augen. Sie treiben erst im nächsten Jahr oder nach mehreren Jahren aus, wenn sie dazu angeregt werden. Das Wachstum der Seitentriebe wird durch Hormone oder äußere Einflüsse wie Licht und Temperatur gesteuert. Dies geschieht zum Beispiel bei einer Verletzung des Sprosses durch Tierfraß, Krankheitsbefall oder Frost. Wird eine Triebspitze abgetrennt, dann wachsen aus den Seitenknospen Seitentriebe heran.
Im Gartenbau nutzt man den natürlichen Reparaturmechanismus der Pflanzen. Zum Beispiel kann man durch Stutzen oder Zurückschneiden die Pflanze zu einem verstärktem Austrieb aus ihren ruhenden Knospen anregen.
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