Als Wehen bezeichnet man das Zusammenziehen der Muskulatur der Gebärmutter während der Schwangerschaft und der Geburt. Wie beim Muskel ist der medizinische Fachbegriff Kontraktionen. Je nachdem, wie weit die Schwangerschaft beziehungsweise Geburt fortgeschritten ist, unterscheidet man folgende Arten von Wehen:- Schwangerschaftswehen können über einen längeren Zeitraum auftreten, führen jedoch nicht zur Öffnung des Muttermunds.
- Vorzeitige Wehen sind unregelmäßige Wehen, die Tage oder wenige Wochen vor dem errechneten Geburtstermin auftreten können.
- Senkwehen oder Vorwehen werden durch die Ausrichtung des Fötus in Richtung Beckeneingang am Ende des 9. Schwangerschaftsmonats ausgelöst.
- Eröffnungswehen sind rhythmisch auftretende Wehen, die die Geburt einleiten; sie dauern jeweils bis zu einer Minute und treten zunächst alle halbe Stunde, dann in immer rascherer Folge auf.
- Geburtswehen oder Presswehen, auch Austreibungswehen genannt, leiten das Austreiben des Fötus ein; sie kommen alle zwei bis drei Minuten und pressen den Kopf des Babys durch den Muttermund.
- Nachgeburtswehen treten nach der Geburt alle zwei bis drei Minuten auf; durch sie wird der Mutterkuchen, die sogenannte Nachgeburt, aus der Gebärmutter gepresst.
- Nachwehen treten während der Wochenbettphase auf, wenn sich die Gebärmutter zurückbildet.
Die Häufigkeit und die Stärke der Wehen werden mithilfe eines Cardiotokogramms aufgezeichnet. Wehen können sehr schmerzhaft sein. Durch Gabe von wehenauslösenden Medikamenten kann die Geburt eingeleitet oder beschleunigt werden. Wehenhemmende Medikamente sind bei einer drohenden Frühgeburt oder sehr starken Wehen notwendig. Ein auf die Wehen abgestimmtes Atmen, das sogenannte Veratmen der Wehen, und Entspannungsübungen können helfen, die Schmerzen für die Frau erträglicher zu machen. Eine schmerzfreie Geburt kann durch eine Periduralanästhesie oder eine Narkose erreicht werden.