Süchtig ist ein Mensch, wenn er auf das Suchtmittel angewiesen ist, diese Substanz einnimmt oder spritzt trotz körperlicher Probleme oder sozialer Ausgrenzung, die Dosis ständig steigert und Entzugserscheinungen hat, wenn er die Substanz nicht mehr einnimmt. Das soziale Leben ist weitgehend der Abhängigkeit untergeordnet. Dies gilt entsprechend für das Suchtverhalten. Von Mehrfachabhängigkeit spricht man, wenn ein Mensch mehrere Drogen, zum Beispiel Alkohol und Medikamente, gleichzeitig zu sich nehmen muss, um den gewünschten Effekt zu erreichen.
Drogen sind Suchtmittel, die in den Stoffwechsel des Gehirns eingreifen. Sie beruhigen oder regen an, unterdrücken Schmerzen oder erzeugen einen rauschartigen oder Glückszustand. Manche rufen auch Halluzinationen hervor. Zu den häufigsten Drogen gehören
Nikotin, Alkohol, Medikamente und sogenannte Modedrogen wie Kokain oder Ecstasy. Alkohol ist in Deutschland eine gesellschaftlich anerkannte Droge. Die Gefahr des Alkoholmissbrauchs, das heißt des übermäßigen Alkoholkonsums mit körperlichen Schäden, ist daher besonders groß. Im weiteren Sinn gehört auch das in Kaffee und Tee enthaltene Koffein zu den anregenden Drogen.
Bei Suchterkrankungen wird zwischen körperlicher und psychischer Abhängigkeit unterschieden. Die als angenehm empfundene Wirkung einer Droge löst das Verlangen aus, diesen Zustand immer wieder zu erreichen. Diese psychische Abhängigkeit wird umso stärker, je unbefriedigender der Betroffene seine eigene soziale Situation erlebt und den Drogenkonsum als Flucht aus dem Alltag sieht.
Bei einigen Drogen wie Alkohol, Nikotin oder Heroin kommt es zusätzlich zu einer körperlichen Abhängigkeit, da der Körper sich an die Substanzen gewöhnt. Um dieselbe Wirkung zu erreichen, muss der Abhängige die Dosis ständig erhöhen. Fehlt die Substanz jedoch, kommt es zu Entzugserscheinungen wie Unruhe, Zittern, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schmerzen, die einige Tage anhalten können. Die Einnahme dieser Drogen ist notwendig, um diese Entzugserscheinungen zu verhindern.
Zur Therapie ist zunächst einmal ein sogenannter körperlicher Entzug notwendig, der in der Regel stationär im Krankenhaus durchgeführt wird. Voraussetzung ist jedoch die Entschlossenheit des Patienten, die Abhängigkeit zu beenden. Die anschließende Betreuung durch Ärzte, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter und Pflegekräfte soll dem Patienten helfen, seine körperlichen, psychischen, sozialen und finanziellen Probleme wieder in den Griff zu bekommen und ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
1. 2001 |
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2. 2002 |
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