Die an D. erkrankten Menschen leiden zusätzlich meist noch unter körperlichen Störungen wie z.B. Schlaflosigkeit (s. Schlaf), Appetitlosigkeit, Kopf- oder Herzschmerzen (s. Schmerz) usw., ohne daß eine organische Ursache feststellbar ist (s. Psychosomatik). Sprache und Bewegung ist bei den meisten Depressiven verlangsamt, der Gesichtsausdruck (s. Mimik) traurig und bekümmert, und das Konzentrationsvermögen ist häufig stark beeinträchtigt.
Je nachdem, ob körperliche, erbliche (s. Vererbung), psychische oder soziale Ursachen vorherrschen, unterscheidet man die Depressionsformen wie folgt:
1. somatogene D.: tritt auf als Begleiterscheinung bei körperlichen Erkrankungen oder bei feststellbarer Veränderung des Gehirns (s. hirnorganische Schädigungen);
2. endogene D.: anlagebedingte Ursachen; tritt in phasischen Abständen auf, meist wechselnd mit übertrieben heiteren, manischen Zuständen (s. Manie) (die sog. manisch-depressive Erkrankung);
3. neurotische D. (s. Neurose): tritt meist auf im Zusammenhang mit einem aktuellen Ereignis. Als Ursache werden verdrängte (s. Verdrängung) innere Konflikte in der Kindheit angenommen;
4. reaktive D.: tritt auf als Folge von belastenden Ereignissen und Streß;
5. Erschöpfungs-D.: tritt auf bei chronischen somatischen und psychischen Überlastungen.
Der Wert dieser Einteilungsform ist jedoch umstritten, da die einzelnen Depressionsformen schwer zu unterscheiden sind und eine Zuordnung in der Regel nicht eindeutig möglich ist.
D.en werden unterschiedlich behandelt. Hauptsächlich geschieht dies durch eine ermutigende und stützende Psychotherapie, vor allem deshalb, um den Selbstmordabsichten entgegenzuwirken und um das Selbstwertgefühl wieder aufzubauen. Weiterhin ist eine Beseitigung der depressionsfördernden Umweltbedingungen wichtig. In vielen Fällen werden auch stimmungsaufhellende Medikamente (s. Stimulantien) verabreicht, die sog. Antidepressiva.