Die Ursachen der Selbsttötung sind vielfältig. Dabei wird der typische S. vom typischen Suizidversuch unterschieden. Der vollzogene Selbstmord kommt am häufigsten vor bei älteren Menschen, körperlich Kranken sowie depressiven (s. Depression) Persönlichkeiten. Den versuchten Selbstmord findet man häufig bei jüngeren Menschen in einer akuten Konfliktsituation (s. Konflikt) (z.B. Schulprobleme, Liebeskummer).
Jeder Suizidversuch ist ein Alarmzeichen für eine gestörte Persönlichkeitsentwicklung (s. Entwicklung) und muß ernstgenommen werden. Der Selbstmörder sucht meist nicht den Tod, sondern einen Ausweg aus einer für ihn unerträglichen Situation. Häufig wird dabei eine Rettungsmöglichkeit offen gelassen, so daß die Handlung als ein Ruf nach Hilfe verstanden werden kann.
In Deutschland sterben jährlich ca. 15.000 Menschen durch Selbsttötung. Männer bevorzugen dabei die sog. harten Methoden (z.B. Erschießen), Frauen eher die sog. weichen Methoden (z.B. Überdosis Schlaftabletten). Eine Risikogruppe stellen die Jugendlichen im Alter von 10 bis 25 Jahren dar. Hier ist der S. die zweithäufigste Todesursache.
In vielen Großstädten gibt es heutzutage Selbstmordverhütungszentren. Dazu gehören u.a. die Telefonseelsorge und psychotherapeutische (s. Psychotherapie) ambulante Dienste (s. Ambulanz). Diese Einrichtungen helfen in Krisensituationen, wenn der Gedanke an einen Selbstmord übermächtig zu werden droht.