Als sensorische D. bezeichnet man eine langanhaltende und vollständige Ausschaltung aller Sinneseindrücke (s. Sinne) beim Menschen. Beispiel: Eine Versuchsperson wird in einem ruhigen, dunklen Raum auf eine Liege gelegt und festgebunden, so daß sie sich nicht mehr bewegen kann. Als Folge dieses Zustands steigt bei der Person das Verlangen nach Sinnesreizen (s. Sinne, Reiz) und Körperbewegung. Je länger dieser Zustand der D. andauert, desto mehr lassen sich bei dem Betroffenen Störungen des normalen Denkablaufs (s. Denken), Konzentrationsschwäche, depressive Verstimmungen (s. Depression) und in einzelnen Fällen auch Halluzinationen beobachten.
Bei der sozialen D. spricht man auch von sozialer Isolation. Die Wirkung der sozialen D. wurde in Labor- und Feldstudien, u.a. für die Luftfahrt, aber auch an verwaisten hospitalisierten Kindern untersucht (s. Hospitalismus). Soziale Isolation hat schwerwiegende Auswirkungen auf das Wohlempfinden des Menschen, seine Leistungsfähigkeit (s. Leistung) sowie auf seine Persönlichkeitsentwicklung (s. Persönlichkeit, Entwicklung) und kann zu neurotischen Erkrankungen führen (s. Neurose).