Die Schwangerschaftsvorsorge ist ein Komplex medizinischer Untersuchungen und ärztlicher Betreuung, auf die eine Frau in Deutschland während der Zeit der Schwangerschaft, der Geburt und des Wochenbetts rechtlichen Anspruch hat. Die Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen dienen der Erhaltung der Gesundheit von werdender Mutter und ungeborenem Kind.Die Schwangerschaftsvorsorge gehört zum Aufgabengebiet der Gynäkologie und umfasst:
- Beratungsgespräche,
- eine Anamnese,
- das Ausschließen von Risikofaktoren: Dazu gehört beispielsweise die Bestimmung des Rhesusfaktors;
- Urin- und Blutuntersuchungen im Labor,
- Ultraschalluntersuchungen des Embryos beziehungsweise Fötus, durch die die Schädel-Steiß-Länge, das ist der Abstand von Kopf bis Po, auch als SSL abgekürzt, und der biparietale Durchmesser, das ist der Abstand zwischen den Schläfen, auch als BIP abgekürzt, gemessen werden;
- das Feststellen des Fundusstands, das ist die Höhe des oberen Teils der Gebärmutter. Dazu wird die Lage der Gebärmutter von außen getastet;
- Fruchtwasserspiegelung, auch Amnioskopie genannt: Sie wird zum Beispiel durchgeführt, wenn der Geburtstermin überschritten ist. Dazu wird ein Amnioskop, eine Art Endoskop, durch die Scheide und den Gebärmutterhals eingeführt, um die Farbe des Fruchtwassers zu beurteilen. Ist das Fruchtwasser klar oder milchig, ist der Befund unauffällig, das heißt negativ.
Darüber hinaus können im Einzelfall noch weitere Untersuchungen vorgenommen werden, die unter dem Begriff Pränataldiagnostik zusammengefasst sind. Alle Ergebnisse und Besonderheiten werden im Mutterpass festgehalten.