Ältere, über eine längere Zeit nicht geschnittene Obstgehölze bekommen eine dichte Krone und bilden weniger neue Triebe aus. Darüber hinaus nimmt ihre Fruchtgröße allmählich ab. Dadurch werden die Erträge von Jahr zu Jahr geringer. Diese Entwicklung nennt man auch Vergreisen. Die Triebe, die ausgewählt werden, die Früchte zu tragen, nennt man Leittriebe. Zwischen den Leittrieben wachsen noch weitere Triebe. Sie werden Konkurrenztriebe genannt. Sie benötigen ebenfalls Wasser, Nährstoffe und Licht, so dass davon für die Leittriebe weniger übrig bleibt. Dadurch verringert sich der Ernteertrag. Das Vergreisen kann durch einen Verjüngungsschnitt aufgehalten werden. Obstgehölze wie zum Beispiel Äpfel und Birnen besitzen ruhende Knospen. Diese Knospen werden auch Reserveknospen genannt. Beim Verjüngungsschnitt werden die Leittriebe auf ein Drittel ihrer Länge eingekürzt und nutzlose Konkurrenztriebe entfernt. Die ruhenden Knospen, die unterhalb der Schnitte liegen, werden dadurch zum Austreiben angeregt. Durch den Verjüngungsschnitt entsteht eine gut belichtete und durchlüftete Krone. An den neu wachsenden Trieben entwickeln sich Blüten und Früchte.
Bei den meisten Obstbäumen wird der Verjüngungsschnitt in den Wintermonaten durchgeführt, wenn kein starker Frost herrscht. Bei Kirschbäumen erfolgt der Verjüngungsschnitt nach der Ernte.
Auch Sträucher, wie zum Beispiel Berberitzen, Haselnüsse, Liguster und Sommerflieder, können durch eine Schnittmaßnahme verjüngt werden. Dazu werden die Triebe bis auf ungefähr 30cm über dem Boden zurückgeschnitten.
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