Die Veredelung ist eine besondere Form der vegetativen Vermehrung. Dabei werden Teile zweier verschiedener Pflanzen so miteinander verbunden, dass sie zu einer einzigen Pflanze zusammenwachsen. Die beiden Pflanzen, aus denen die veredelte Pflanze entsteht, müssen eng miteinander verwandt sein. Sie müssen zur gleichen Pflanzenfamilie und Gattung gehören. Die Pflanze, die veredelt wird, nennt man Unterlage. Auf sie wird ein Edelreis oder eine Knospe übertragen. Ein Edelreis ist ein Trieb mit drei bis sechs Knospen. Die beiden Teile verwachsen miteinander. Das Ziel der Veredelung ist es, die positiven Eigenschaften der beiden verwandten Pflanzen in einer neuen Pflanze zu vereinen. Im Obstbau überträgt man zum Beispiel Edelsorten auf Unterlagen mit geringer Wuchshöhe, um ein niedriges Buschost zu erhalten. Durch die niedrige Wuchshöhe lässt sich das Gehölz einfacher bewirtschaften und abernten. Pflanzen werden auch veredelt, um Krankheitsresistenzen, ein kräftiges Wachstum, Frosthärte oder eine gute Fruchtqualität zu erreichen. Darüber hinaus können einige Pflanzen nur auf diese Weise vermehrt werden. Rosen werden zum Beispiel durch das Übertragen von nur einer Knospe veredelt. Diese Methode der Veredelung nennt man Okulation. Bei anderen Gehölzen wird häufig die Veredelungsmethode der Kopulation angewendet. Bei dieser Methode wird ein Reis mit mehreren Knospen auf die Unterlage übertragen.
Die Veredelung ist ein gebräuchliches Verfahren bei Rosen, Weinreben und Obstgehölzen wie zum Beispiel Zwetschgen-, Apfel-, Kirsch- und Birnbäumen.