Viele Pflanzen haben ihre Entwicklung an die jahreszeitlich unterschiedlichen Tageslängen angepasst, die in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet herrschen. Bei diesen Pflanzen finden bestimmte Entwicklungsprozesse, vor allem die Blüteninduktion erst statt, wenn eine bestimmte Tages- beziehungsweise Nachtlänge erreicht wird. Man sagt auch, diese Pflanzen reagieren fotoperiodisch. Diese Abhängigkeit von der Tages- beziehungsweise Nachtlänge wird im Gartenbau genutzt, um den Blüte- und Erntezeitpunkt der Pflanzen gezielt zu steuern. Bei Kurztagpflanzen erfolgt das generative Wachstum nur bei einer verkürzten Lichtzufuhr. Eine längere Belichtungsdauer würde bei diesen Pflanzen zu einem vermehrten vegetativen Wachstum führen.
Bei der Verdunklung werden die Pflanzen zeitweise mit lichtundurchlässiger Folie überspannt. Dadurch wird die Tageslänge künstlich verkürzt und die Lichtzufuhr auf die tägliche Stundenzahl eingeschränkt, die die angebauten Pflanzen zur Blüteninduktion benötigen. Werden in einem Gewächshaus nur Kurztagpflanzen kultiviert, dann kann der gesamte Kulturraum des Gewächshauses verdunkelt werden. Kleinere Kulturflächen werden normalerweise verdunkelt, indem man die lichtundurchlässige Folie mit Hilfe von Metallbögen und Drähten über einzelne Kulturtische oder Erdbeete mit den Kurztagspflanzen spannt.
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