In der Psychoanalyse (s. S. FREUD) wird das I. neben dem Es und Über-Ich als eine der drei Persönlichkeitsinstanzen des Menschen bezeichnet. Das I. stellt ein System von bewußten und unbewußten (s. Unbewußtes) Funktionen dar. Das I. hat die Aufgabe, zwischen den verschiedenen Erfordernissen der Außenwelt, den Triebwünschen (s. Trieb) des Es und den moralischen Forderungen des Über-Ichs zu vermitteln (s. Moral).
Die bewußten Ich-Funktionen sind die Wahrnehmung, die Erinnerung, das Denken, Planen und Lernen. Die unbewußten Ich-Funktionen sind die Abwehr gegenüber dem Es, die Abwehr gegenüber dem Über-Ich (s. Abwehrmechanismus) und die Bewältigung der Anforderungen in der Außenwelt.
Die Ich-Funktionen sind teilweise angeboren, teilweise bilden sie sich erst im Laufe der Entwicklung heraus (s. Anlage und Umwelt).