S. FREUD (s. Psychoanalyse) ging von drei Kategorien des Bewußtseins aus. Er unterschied:
1. das Unbewußte. Trotz willentlicher Anstrengung (s. Wille) kann ein seelischer Inhalt zu einem gegebenen Zeitpunkt nicht bewußt gemacht werden;
2. das Vorbewußte. Dies sind seelische Inhalte, die momentan nicht im Bewußtsein sind, jedoch wieder bewußt gemacht werden können (z.B. der Name des Bekannten, den man auf der Straße trifft);
3. das Bewußte.
Nach S. Freud ist das Unbewußte ein System, das vor allem aus verdrängten (s. Verdrängung), vom Bewußtsein nicht zugelassenen Inhalten besteht und das einer eigenen Gesetzmäßigkeit unterliegt. Das Unbewußte beinhaltet insbesondere die kindlichen Triebwünsche (s. Trieb). Freud ersetzte dieses Seelenmodell (s. Psyche) später durch eine andere Theorie mit den Instanzen Es, Ich und Über-Ich. In diesem Modell ist das Unbewußte weitgehend identisch mit dem Es, wobei aber auch Bereiche des Über-Ichs und Ichs unbewußt sein können.