Empirische Sozialforschung ist die Bezeichnung für die von den Sozialwissenschaften benutzten Methoden und Verfahren zur systematischen Erfassung und Deutung sozialer Sachverhalte. Sie kommt insbesondere in der Soziologie, der Sozialpsychologie, der Sozialanthropologie, der Ökonomie und in der Erziehungswissenschaft zur Anwendung. Empirisch bedeutet dabei, dass theoretische Annahmen über die sozialen Sachverhalte an der Wirklichkeit überprüft werden. Dieses Vorgehen muss für andere nachvollziehbar sein. Die wichtigsten Methoden der empirischen Sozialforschung sind Befragung, Beobachtung, Experiment und Inhaltsanalyse. Die angewandte Methode muss dem Untersuchungsgegenstand angemessen sein; zum Beispiel kann die soziale Atmosphäre in einem Heim nur schlecht durch eine schriftliche Befragung, sondern besser durch eine teilnehmende Beobachtung erforscht werden. Für die Soziale Arbeit hat sich daneben die Methode der Handlungs- und Aktionsforschung (Praxisforschung) als besonders ergiebig erwiesen. Hierbei beschränkt sich der forschende Wissenschaftler nicht nur auf die Erfassung und Deutung des Sachverhalts, sondern entwickelt mit den betroffenen und beteiligten Personen im Forschungsprozess bereits Lösungsansätze für die Überwindung der negativ bewerteten Sachverhalte. Die Träger der Sozialen Arbeit haben ein Interesse an der empirischen Erforschung sozialer Sachverhalte, etwa zu Fragen der Bildung, Erziehung und Medien, zur Jugendhilfe und Altenarbeit, zum Drogenkonsum (Sucht), zur Kriminalität oder zur Integration von Ausländern. Modellprojekte werden in der Sozialen Arbeit in der Regel nur in Verbindung mit der Verpflichtung zur empirischen Begleitforschung finanziert (Modellförderung). Die Ergebnisse dieser empirischen Sozialforschung sind häufig die Grundlage für die weiter gehenden Entscheidungen in der Öffentlichen Verwaltung. |
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