Ursprünglich wurde der Begriff Sucht im Zusammenhang mit einer bestimmten Krankheit gebraucht wie Schwindsucht, Tobsucht, Wassersucht. In der Umgangssprache hat er sich von diesem Ursprung gelöst (Herrschsucht, Eifersucht). Wissenschaftlich versteht man unter Sucht einen zwanghaften Drang, durch bestimmte Reize oder Stoffe (beispielsweise Kaffee, Nikotin, Alkohol, Drogen) angenehme Gefühle oder Zustände herbeizuführen oder unangenehme zu vermeiden. Dabei ist zu unterscheiden zwischen gesellschaftlich tolerierten Stoffen wie Kaffee, Nikotin, Alkohol (Alkoholabhängigkeit) und illegalen Drogen (Rauschgifte, Drogenabhängigkeit). Bestimmte Drogen werden zur Schmerzlinderung oder Stimmungsverbesserung ärztlich verordnet und können ebenfalls zur Sucht (Medikamentensucht) führen. Von Sucht im Sinne einer körperlichen oder psychischen Abhängigkeit spricht man, wenn immer höhere Dosen des Stoffes nötig sind, um die erwünschte Wirkung zu erzielen und beim Entzug dieses Stoffes Entzugserscheinungen (Entgiftung) auftreten. Sucht ist eine Krankheit mit der Tendenz zur Selbstzerstörung und damit auch zur Beeinträchtigung der sozialen Beziehungen. Sozialarbeiter und Sozialpädagogen werden im Berufsalltag von der Schule bis zur Altenpflege mit allen Formen süchtigen Verhaltens konfrontiert. Sie arbeiten hier im präventiven Bereich (Prävention, Schulsozialarbeit, Jugendarbeit), in der Beratung und Betreuung Erkrankter und ihrer Familien, in der Vermittlung von Therapieplätzen und mit einer Zusatzausbildung auch im Bereich der stationären Suchttherapie. |
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