Modernisierung wird häufig durch eine veränderte Wahrnehmung (Paradigma) eines Problems veranlasst. So wurden zum Beispiel wichtige Veränderungen in der Behindertenhilfe durch Selbsthilfe ausgelöst. Behinderte wurden danach nicht mehr unter dem Gesichtspunkt von Mangel und Beeinträchtigung gesehen. Die traditionelle Defizitorientierung geriet in die Kritik, was wiederum zu einem Modernisierungsschub in diesem Arbeitsfeld führte.
In der traditionellen Sozialverwaltung werden zur Zeit neue Steuerungsmodelle erprobt. Das betrifft insbesondere die Arbeit im Jugendamt und im Sozialamt. Damit findet hier eine Modernisierung der bisher üblichen Verwaltungspraxis statt (Öffentliche Verwaltung). Im Mittelpunkt steht dabei die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität in der Sozialen Arbeit (Qualität).
Durch Modernisierung haben sich im letzten Jahrzehnt insbesondere auch die Methoden der Sozialarbeit/Sozialpädagogik verändert. Die Kritik an den klassischen Methoden der Einzelfallhilfe, der Sozialen Gruppenarbeit und der Gemeinwesenarbeit (GWA) hat inzwischen zu einem Methodenpluralismus geführt. Ein aktuelles Beispiel für den Prozess der Modernisierung ist das gegenwärtig festzustellende Eindringen des betriebswirtschaftlichen Denkens in Bereiche der Sozialen Arbeit.
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