In der Psychologie wird dieser Begriff in zweifacher Bedeutung verwendet:
1. D. als kognitiver Prozeß (s. Kognition): Bezeichnung für die Fähigkeit des Menschen, zwei (oder mehrere) Umweltreize (s. Reiz) zu unterscheiden und/oder unterschiedlich auf diese zu reagieren (s. Reaktion).
2. D. als entwicklungspsychologischer Vorgang (s. Entwicklungspsychologie): Bezeichnung für den Weg des Organismus (psychisch und physisch), sich während seines Entwicklungsverlaufs von relativ einfachen zu ausgestalteten Verhaltensweisen (s. Verhalten) zu differenzieren. Beispiele: Die Entwicklung vom Einzeller zum Mehrzeller; die Entwicklung der Feinmotorik (s. Motorik) aus relativ unkontrollierten Bewegungsabläufen (z.B. beim Klavierspielen).
D. ist im biologisch-physiologischen Bereich (s. Physiologie) genauso anzutreffen wie im psychischen Bereich. Bei jedem Menschen entstehen aus einer ganzheitlichen Anlage einzelne Fähigkeiten, Fertigkeiten, Qualitäten, Motivationen, Interessen usw., die ihn zur Lösung von spezifischen Aufgaben befähigen.