Die frühe Phase ist gekennzeichnet durch ein Vergnügen am Vorgang der Darmentleerung. Häufig wird der Kot zurückgehalten, um durch eine vergrößerte Masse den Lustgewinn (s. Lust) zu erhöhen. In der späten Phase lernt das Kind, den Kot als etwas Wertvolles zu betrachten, das man zurückhalten oder nach Belieben freigeben kann.
Während der a.n P. setzt die Reinlichkeitserziehung (s. Erziehung) ein. Das Kind erlebt, daß die Darmentleerung gut oder böse sein kann, je nachdem, ob sie den Wünschen des Erziehers (Eltern) entspricht oder dem spontanen Bedürfnis des Kindes. Die a. P. ist daher der Anfangspunkt der Auseinandersetzungen um Macht und Kontrolle, den eigenen Willen zu behalten oder sich einem fremden Willen zu beugen.
Das Kind kann in der a.n P. in Konflikte geraten, je nachdem, wie von den Erziehern mit der Sauberkeitserziehung umgegangen wird. Nach Freud kann sich daraus im späteren Erwachsenenleben ein sog. analer Charakter entwickeln, der durch Geiz, Pedanterie und Ordnungssinn gekennzeichnet ist (s. Zwangsneurose).