Die meisten Pflanzenarten haben sich den klimatischen Bedingungen ihrer Umwelt gut angepasst. Bei einigen Pflanzen findet die Blüteninduktion erst statt, wenn sie über eine längere Zeit niedrigen Temperaturen ausgesetzt sind. Dieser Mechanismus sorgt dafür, dass diese Pflanzen nicht im Winter, sondern zu einer günstigeren Jahreszeit blühen. Bei solchen Pflanzen kann die Blüteninduktion durch eine Kältebehandlung auch künstlich ausgelöst werden. Sie müssen dazu aber bereits einen gewissen Entwicklungsstand erreicht haben. In den meisten Fällen genügen zur Vernalisation Temperaturen im Bereich von 0-10°C. Die optimale Dauer und Temperatur für die Vernalisation hängen von der Art und Sorte der Pflanze ab. Die Dauer des benötigten Kältereizes kann zwischen 2 und 15 Wochen liegen. Dieser Kältereiz kann im Kühlhaus künstlich erzeugt werden oder auf natürliche Weise im Kalthaus oder Freiland erfolgen.
Pflanzen, die einen mehrwöchigen Kältereiz benötigen, sind zum Beispiel Azaleen, Hortensien, Bartnelken und Maiglöckchen. Auch viele zweijährige Pflanzen, wie zum Beispiel die Wintergetreidearten, brauchen niedrige Temperaturen von 0-5°C, damit sie zum Blühen und Fruchten übergehen zu können.
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