Bei Obstgehölzen wird in den ersten fünf Jahren normalerweise jährlich ein Erziehungsschnitt durchgeführt. Bei Bäumen wird gezielt die Akrotonie und die gewünschte Wuchsform gefördert. Die Triebe, die sich kräftig entwickeln und später Früchte tragen sollen, werden ausgewählt. Das sind die Leittriebe. Alle unerwünschten Triebe werden entfernt. Das sind die nicht ausgewählten Konkurrenztriebe und Triebe, die nach innen wachsen oder an anderen Trieben scheuern. Die Äste, die übrig bleiben, entwickeln sich dadurch kräftiger. So entsteht eine stabile und lichte Krone.
Im Obstbau sind als Wuchsformen die Spindel-, die Dreiast- oder die Y-Form üblich. Eine spindelförmige Krone besteht aus der Verlängerung des Stamms in der Mitte und mehreren Seitentrieben. Bei der Dreiastform handelt es sich um eine Stammverlängerung in der Mitte mit zwei Seitentrieben. Bei der Y-Form endet der Stamm in zwei Seitentrieben. Bei Spalierobst wird die Dreiast- oder Y-Form genommen. Die Äste werden dabei an Drähten geführt. Diese Anbaumethode ist bei Apfel und Birne verbreitet.
Bei Sträuchern wird durch den Erziehungsschnitt die Basitonie gefördert. Dabei werden die Triebe zurückgeschnitten. Dadurch werden die bodennahen Knospen zum Austreiben angeregt. So wird die Mehrtriebigkeit an der Basis gefördert.
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