1. Störungen des Ich-Bewußtseins (s. Bewußtsein): Aufhebung der Grenze zwischen Ich und Außenwelt. Die eigene Person, Körperteile, Gedanken oder Gefühle werden als fremd bzw. von außen gesteuert erlebt;
2. Denkstörungen: Das Denken ist sprunghaft und zerfahren, es treten Begriffsverschiebungen bzw. -verschmelzungen auf. Häufig tauchen auch Wortneuschöpfungen auf;
3. Störungen des Gefühls: Gefühlsäußerungen sowie Mimik erscheinen gekünstelt oder verflacht. Die gefühlsmäßigen Beziehungen zur Außenwelt sind kühl und anklammernd zugleich. Sehr oft tritt auch ein sozialer Rückzug auf (s. Isolation);
4. Wahrnehmungsstörungen (s. Wahrnehmungstäuschung): Es treten akustische Halluzinationen (Stimmen hören) und Wahnideen (z.B. Verfolgungswahn) auf. Häufig findet man auch Antriebs- und Bewegungsstörungen vor (s. Antrieb) (s. Stupor) bzw. eine katatone Erregung (s. Katatonie).
Man unterscheidet je nach den Symptomen verschiedene Formen der S.:
1. Schizophrenia simplex: relativ symptomarm,
2. Hebephrenie: gekennzeichnet durch Gefühls- und Willensstörungen (s. Wille), tritt bereits im Jugendalter auf;
3. Katatonie: Störungen der Willkürbewegungen (Stupor oder Erregung);
4. paranoide S. (s. Paranoia): Wahn und Halluzinationen stehen im Vordergrund.
S.n können langsam fortschreiten oder in Schüben verlaufen. Sie können auf jeder Stufe abklingen und zum Stillstand kommen. Meist hinterlassen sie jedoch bleibende Persönlichkeitsstörungen.
In der gesamten Welt leiden mehr als 40 Millionen Menschen an S. In psychiatrischen Krankenhäusern stehen Patienten mit der Diagnose S. an zweiter Stelle der Erstaufnahme. Die Ursachen der S. sind bis jetzt ungeklärt. Früher hatte man angenommen, daß S. eine Erbkrankheit (s. Vererbung) ist; diese These wurde verworfen. Die neueren Forschungen sprechen für eine Reihe ursächlicher Faktoren wie z.B. genetische (s. Genetik), biochemische, psychodynamische und soziale Faktoren.
Die Behandlung der S. mit Psychopharmaka dient der Ruhigstellung des Betroffenen, ist jedoch als alleinige Therapie nicht ausreichend. Hinzu kommen deshalb psychotherapeutische (s. Psychotherapie) sowie sozialtherapeutische Maßnahmen.