In der Physiologie versteht man unter H. die Unterdrückung eines Zustands oder die Verhinderung eines Vorgangs. Für die Koordination der Tätigkeit des Nervensystems spielen Hemmungsvorgänge eine grundlegende Rolle. Schon bei einfachen Reflexen sind sie wesentlich beteiligt. Beispiel: Beim Schluckreflex wird die Atmung gehemmt.
In der Psychologie bezeichnet man als H. vor allem die Störung des Antriebs durch psychischen Widerstand, der emotionaler (s. Emotion), moralischer (s. Moral) oder ethischer Art sein kann. Die bewußte H. richtet sich besonders gegen Triebe bzw. Instinkte. Die unbewußte H. wird meist durch Verdrängung oder Konflikte verursacht.
In der Psychiatrie versteht man unter H. die Verzögerung der Antriebsfunktionen, d.h. aller assoziativen sensorischen und motorischen Leistungen (s. Assoziation, Motorik, Sensomotorik). Häufig ist H. hier mit gedrückter Stimmungslage bzw. Depression verknüpft.