Der Begriff I. ist umstritten. Es gibt zwei Annahmen: 1. Der I. verwirklicht Antriebe, die dem Organismus innewohnen. 2. Das Lebewesen hat sein Instinktverhalten nicht in der Hand, es wird nicht als bewußte Zielstrebigkeit empfunden.
Nach TINBERGEN (1956) ist der I. ein hierarchisch (s. Hierarchie) organisierter nervöser Organismus, der auf bestimmte vorwarnende, auslösende und richtende Impulse, sowohl innere wie äußere, anspricht und sie mit wohlkoordinierten (s. Koordination) lebens- und arterhaltenden Bewegungen beantwortet.
I.e spielen auch im Handeln des Menschen eine wichtige Rolle. Das Wesen des Menschseins liegt jedoch darin, daß er die I.e beherrschen, überbauen und durch Einsicht und Willen überformen kann. Reine Instinkthandlungen treten mehr oder weniger nur in Ausdrucksbewegungen oder Übersprungshandlungen in Erscheinung.
Die Fortführung natürlicher I.e sind Lern- und Entwicklungsvorgänge (s. Lernen, Entwicklung). Angelegt und vorgeformt sind in der Instinktsphäre soziales und moralisches (s. Moral) Verhalten. Allgemein ist der Mensch in seinen I.en stark reduziert; daraus resultiert eine stärkere Konfliktbereitschaft (s. Konflikt).