Mit dem Begriff Peer Group bezeichnet man eine Gruppe von gleichaltrigen Jugendlichen. Der Begriff wurde in der US-amerikanischen Soziologie entwickelt. Die Forschungsarbeiten der Soziologie, Sozialpsychologie und Psychologie zur Peer Group basieren darauf, dass Jugendliche ein sehr starkes Interesse an Gruppen von Gleichaltrigen haben. Einige Forscher schätzen den Einfluss der Gruppe von Gleichaltrigen für Jugendliche größer ein als die Beeinflussung durch die Eltern (Familie). Aus der Sicht der Entwicklungspsychologie leitet die Zugehörigkeit zu einer Peer Group den Ablösungsprozess vom Elternhaus ein (Sozialisation). Die Ablösung geht jedoch oftmals mit einer Übernahme von gruppenspezifischen Normen und Regeln der Peer Group einher, die subkulturelle Eigenschaften (Subkultur) aufweisen. Die psychoanalytische Sicht ergänzt, dass die Peer Group für die Entwicklung der Ich-Identität bei Jugendlichen sehr wesentlich ist. Nach dem aktuellen Kenntnisstand orientieren sich die meisten Jugendlichen an ihren Eltern und an ihrer Peer Group. Der elterliche Einfluss dominiert zum Beispiel in den Lebensbereichen Religiosität, Zukunftsplanung, Schule und Berufsausbildung (berufliche Bildung). Die Peer Group ist für die Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensstil, dem Umgang mit Drogen (Drogenabhängigkeit), Musikvorlieben, Mode und Freizeitgestaltung wichtig. Für Sozialarbeiter und Sozialpädagogen ist die Kenntnis von der Existenz und dem Einfluss der Peer Group in vielen Fällen der Jugendarbeit von Bedeutung. Von dort können aktuelle Problemlagen der Klienten ausgehen; sie kann aber auch zur Lösung aktueller Schwierigkeiten einen wesentlichen Beitrag leisten (abweichendes Verhalten). |
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