Unter Physiosexualität versteht man das morphologische Geschlecht, das Hormongeschlecht (s. Hormone), das Keimdrüsengeschlecht sowie andere spezifische weibliche und männliche körperliche Merkmale (s. Geschlechtsmerkmale).
Die Psychosexualität umfaßt die eigene Sexualerfahrung (s. Erfahrung), die Verarbeitung der eigenen S. (d.h. die Folgen der Erziehung als Junge bzw. als Mädchen), das sexuelle Interesse am Mitmenschen sowie andere soziokulturelle Faktoren wie z.B. Sexualmoral (s. Moral), Religiosität usw. Beispiel: Bei einer strengen Reinlichkeitserziehung in der Kindheit kann es dem Erwachsenen später schwer fallen, seine Geschlechtsorgane als normale und lustspendende Körperteile (s. Lust) zu erleben und anzunehmen.
Eine wichtige Voraussetzung für eine befriedigende S. im Erwachsenenalter ist wahrscheinlich eine körperfreundliche Erziehung in der Kindheit. Weiterhin förderlich ist eine offene Familie, in der das Kind alle Fragen stellen darf und auch wahrheitsgemäß beantwortet bekommt. Auf diese Weise kann es sich das Wissen selbst verschaffen, das es zu seiner Entwicklung braucht.