Die S. geht auf die Veröffentlichung des Therapieprogramms von MASTERS und JOHNSON (USA 1970) zurück. Das Behandlungskonzept ist trotz methodischer Mängel ausgesprochen erfolgreich bei gleichzeitiger, recht kurzer Behandlungsdauer. Dieses Konzept ist in der Folgezeit modifiziert worden. Die bedeutsamste Veränderung erfolgte durch H.S. KAPLAN, die psychodynamische Aspekte bei Sexualstörungen stärker berücksichtigte.
Die S. erfolgt häufig durch ein Behandlungsteam, das aus einem weiblichen und einem männlichen Therapeuten besteht. Das Therapieprogramm läuft über einige Wochen. Das Paar bekommt zunächst ein vorübergehendes Koitusverbot, damit der Kreislauf der frustrierenden (s. Frustration) Erfahrungen (keine Erektion, kein Orgasmus usw.) sowie der Leistungsdruck (s. Leistung) unterbrochen wird. Das Konzept der S. besteht aus aufeinanderfolgenden Übungen, die vorher besprochen und festgelegt werden. Das Ziel, das dabei verfolgt wird, ist u.a. ohne sexuellen Leistungszwang die sexuellen Empfindungen aufzubauen, die Sensibilität für den eigenen Körper zu entdecken, Selbstvertrauen zu gewinnen und Angst abzubauen. Die Übungen fördern häufig eine Fülle positiver wie negativer Gefühle zutage, die wiederum in den Therapiesitzungen mit den Therapeuten bearbeitet werden.