Die Sozialstruktur gibt Auskunft über die Verteilung (Häufigkeit) der Bevölkerung in einem bestimmten Gebiet unter verschiedenen Gesichtspunkten (Indikatoren). Solche Indikatoren können zum Beispiel der Geburtenjahrgang, das Geschlecht, das Einkommen, die Wohnverhältnisse, die Schulbildung, die Berufsqualifikation, die Kinderzahl oder der Familienstand sein. Indikatoren müssen objektiv feststellbar (messbar und zählbar) sein. Sie müssen von anderen Indikatoren klar abgegrenzt werden können. Wenn ihre Beziehung zu einer sozialen Problemlage gesichert ist, eignen sie sich dazu, Informationen über die Struktur dieser Problemlage sichtbar zu machen. Solche Daten werden für verschiedene Planungszwecke benötigt. So ist zum Beispiel davon auszugehen, dass in einem Stadtteil mit einem hohen Anteil an alten Menschen (Alter) eine starke Nachfrage nach Angeboten des Betreuten Wohnens entsteht. Veränderungen von Indikatoren im Laufe der Zeit erklären dann einen Strukturwandel. Wenn beispielsweise in den Stadtteil mit einem hohen Anteil an alten Menschen und einem breiten Angebot des betreuten Wohnens zahlreiche junge Familien mit kleinen Kindern nachziehen, wird dort kurzfristig die Nachfrage nach Tageseinrichtungen für Kinder steigen und mittelfristig das Angebot in der Grundschule ausgebaut werden müssen. Sozialarbeiter und Sozialpädagogen müssen die Sozialstruktur kennen und die anstehenden Veränderungen beachten, um zum Beispiel soziale Netzwerke sinnvoll aufbauen zu können. |
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