Neben der Infrastruktur unterliegt auch die Sozialstruktur Veränderungen, die in der Entwicklung einer Gesellschaft zu beobachten sind. Wenn diese Veränderungen einen Umfang angenommen haben, der von der Planung (Jugendhilfeplanung, kommunale Entwicklungsplanung) als wichtig angesehen wird, spricht man von Strukturwandel. Aussagen zum Strukturwandel sind immer auch Aussagen über das spezielle Interesse des Forschers, der den Wandel untersucht. In der Sozialarbeit/Sozialpädagogik ist es weit verbreitet, den Strukturwandel in einem Vergleich zu bearbeiten. Die Ausprägungen eines sozialen Sachverhalts oder die Häufigkeit eines Typs von sozialer Einrichtung werden zu zwei Zeitpunkten festgestellt und die Gründe für den so erhobenen Unterschied analysiert. Für die Jugendhilfeplanung ist es zum Beispiel interessant zu wissen, wie sich die Altersgruppen bei den Jugendlichen in einem Bezirk innerhalb der letzten fünf Jahre verändert haben, um auf dieser Basis das Angebot an Jugendfreizeiteinrichtungen zu überprüfen. Der Strukturwandel kann für die Soziale Arbeit neue soziale Probleme oder den Fortfall bisheriger Aufgaben bedeuten. Wenn zum Beispiel die Zahl der Kinder (Kindheit) und Jugendlichen in einem Wohngebiet deutlich zurückgeht, kann man das Angebot an Jugendfreizeitstätten reduzieren. |
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