| Soziale Kontrolle ist ein aus der Gesellschaft nur schwer wegzudenkender Sachverhalt, gerade weil soziale Kontrolle im menschlichen Leben durchgängig und auf vielfältige Weise stattfindet. Soziale Kontrolle steht in enger Verbindung zu sozialen Normen, denn diese können zwar verletzt werden und sich auch wandeln, doch ein soziales Verhalten, das nicht der gesellschaftlichen Vorstellung von Normalität entspricht, wird nur innerhalb bestimmter Grenzen geduldet (abweichendes Verhalten). Soziale Kontrolle setzt bereits früh im Prozess der Sozialisation ein, wenn soziale Normen übernommen und verinnerlicht werden und dabei auch der individuelle Umgang mit diesen sozialen Verhaltenserwartungen aufgebaut wird (zum Beispiel: "Darf ein richtiger Junge nun weinen oder nicht?"). Gleichzeitig baut die Gesellschaft Instanzen zur sozialen Kontrolle auf. Dies sind Einrichtungen wie zum Beispiel Polizei und Justiz, Verwaltungen, Schulen, Verbände, Familien, Religionsgemeinschaften, die einzelne Menschen oder Gruppen mittel- oder unmittelbar, umfassend oder begrenzt, kurz- oder langfristig, vorbeugend oder nachträglich, gesetzlich verfügt oder im eigenen Auftrag beeinflussen. Dies gilt auch für viele Bereiche der Sozialen Arbeit, zum Beispiel Streetwork, Bewährungshilfe, aber auch Behindertenhilfe. |