Der Begriff der Handlungskompetenz meint die nachweisbaren Fähigkeiten einer Person, die für ihr berufliches Handeln notwendig sind und die in der Regel durch eine Ausbildung oder durch ein Studium erworben werden. Im Bereich der Sozialen Arbeit wird von professioneller oder sozialpädagogischer Handlungskompetenz gesprochen. Diese unterscheidet sich von der Kompetenz für alltägliches soziales und pädagogisches Handeln. Es sind vier Bedeutungsebenen zu berücksichtigen:- Handlungskompetenz meint Fähigkeiten und Zuständigkeiten im Sinne der Befugnis, der Zuschreibung oder der Verpflichtung zu ihrem Gebrauch.
- Im Unterschied zur Qualifikation, die einen Lernerfolg bezeichnet und etwa durch ein Zeugnis bescheinigt wird, ist die Handlungskompetenz an eine bestimmte Person geknüpft.
- Handlungskompetenz bedeutet Verfügung über Handlungsmuster. Damit sind regelhafte, also auch methodische Strukturen zur Ausführung von professionellem Handeln gemeint (Methoden der Sozialarbeit/Sozialpädagogik).
- Handlungskompetenz steht für Verhaltenssicherheit, die zu professionellem Handeln (Professionalisierung) befähigt und sozial anerkannt wird.
Professionelle Handlungskompetenz baut auf der Alltagskompetenz für soziales Handeln auf und erweitert sie um Wahrnehmungs-, Kommunikations- und Reflexionskompetenz. Dabei wird zum Beispiel unter Wahrnehmungskompetenz die Sensibilität für aktuelle psychische Situationen und Befindlichkeiten einer Person oder die Fähigkeit zur Wahrnehmung von sprachlichen und nichtsprachlichen Signalen verstanden. Kommunikationskompetenz bezeichnet das Verfügen über Handlungsmuster zur Herstellung von Beziehungen zwischen Personen, Sachen und Themen in einer konkreten Situation, etwa bei der Klärung von Scheidungsfolgen oder in einer Jugendfreizeit. Reflexionskompetenz beinhaltet die Fähigkeit zur Analyse sowie zur Überprüfung von Situationen oder wissenschaftlichen Ergebnissen mit Bezug auf ein Ziel oder bestimmte Fragestellungen. Reflexionskompetenz meint aber auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion (Evaluation), in der allgemeines Wissen und wissenschaftliche Ergebnisse auf die eigene Situation bezogen werden.