1. psychophysischer Parallelismus (s. Psychophysiologie). Darunter versteht man, daß Geist und Körper zwei voneinander unabhängige Gegebenheiten sind;
2. Identitäts- und Zweiseitentheorie. Geist und Körper werden als zwei Äußerungsformen der gleichen Substanz verstanden, und zwar Einheit in der Substanz (s. Identität) und Zweiheit in der Funktion;
3. psychophysischer Dualismus oder Wechselwirkungstheorie. Damit ist gemeint, daß sich physisches und psychisches Geschehen wechselseitig beeinflussen;
4. Werkzeughypothese (s. Hypothese). Diese neue theoretische Richtung betont dasGehirn als das Werkzeug für psychische Prozesse. Gehirnvorgänge werden als unerläßliche Ursache des bewußten Erlebens angenommen (s. Bewußtsein). Weiterhin wird noch eine weitere Naturkraft postuliert, die solche Nervenprozesse in Gang bringt.
Der derzeitige Erkenntnisstand zeigt auf, daß das körperliche und das psychische Geschehen auf das engste miteinander verbunden sind. Wenn das Nervensystem nicht mehr funktioniert, gibt es auch keine psychischen Prozesse mehr.
Das Ursache-Wirkung-Prinzip (s. Kausalität) wurde von der Psychologie wie auch von anderen Naturwissenschaften aufgegeben. Vielmehr wird ein integraler Zusammenhang zwischen Körper und Psyche gesehen. Leib und Seele ergänzen und vervollständigen sich zu einem offenen System, das ständig neuen Anforderungen bzw. Anpassungen unterliegt.
Die Aufgabe der Psychologie besteht darin, psychische Vorgänge zusammen mit den neurophysiologischen Grundlagen (s. Neurologie, Physiologie) und die Anpassungsmechanismen des selbstregulierenden Systems zu beschreiben, zu analysieren und zu erklären sowie die Möglichkeiten der Systemänderung aufzuweisen (z.B. durch Psychotherapie).