In früheren Verstärkungstheorien (s. Verstärkung) des Lernens wurde angenommen, daß B. auf direktem Weg zu einer Hemmung derjenigen Reaktion oder Handlung führt, die ihr vorausgeht. THORNDIKE stellte fest, daß nachfolgendes Lernen in der gleichen Situation, diesmal mit einer Belohnung, durch die Erwartung der B. beeinträchtigt war. Durch diese Erkenntnis gab man die ursprüngliche Annahme auf, Belohnung fördere und B. hemme das vorher ausgeführte Verhalten in spiegelbildlicher Weise.
In der Erziehung ist B. allgemein ein häufig angewandtes Erziehungsmittel, das verschiedene Formen haben kann wie z.B. die Abwendung von Aufmerksamkeit oder der Entzug von positiven Reizen (z.B. Kino- oder Fernsehverbot). Aber auch Schläge werden als Strafmittel eingesetzt. Häufig wird B. von den Erziehenden unreflektiert (s. Reflexion), spontan oder auch aus reiner Bequemlichkeit angewandt. Es sollte daher von den Erziehenden immer geprüft werden, ob die Reaktionen eines Kindes oder eines Jugendlichen nicht auf das eigene Verhalten oder das Fehlverhalten anderer Menschen zurückzuführen ist.
Verhaltensänderung durch Strafe erscheint fragwürdig, Belohnung und Anerkennung dagegen wirken leistungsfördernd (s. Leistung). Hier werden Kinder und Jugendliche aktiviert und ermutigt, nicht nur im Lernbereich, sondern auch im sozialen Bereich.
Hinweise zur Form: Richtungsgebärde