Randgruppen sind Bevölkerungsgruppen, die aufgrund bestimmter Merkmale wie etwa Behinderung (behindert), ethnische Zugehörigkeit, Armut, Kinderreichtum, Obdachlosigkeit diskriminiert (Diskriminierung) werden und nur geringe Chancen haben, ihre Bedürfnisse und Interessen innerhalb der Gesellschaft durchzusetzen, da sie kaum Einfluss auf gesellschaftliche Entscheidungsprozesse haben. Es muss sich dabei nicht automatisch um gesellschaftliche Minderheiten handeln, denn auch Minoritäten können herrschen und die gesellschaftliche Mehrheit unterdrücken, wie dies zum Beispiel bis vor wenigen Jahren noch in Südafrika der Fall war. Randgruppen entstehen vor allem in Gesellschaften mit starken Ungleichheiten und Leistungszwängen und stabilisieren dieses System sogar noch, indem sie Sammelbecken für Menschen bilden, die aus den unterschiedlichsten Gründen gesellschaftlich ausgegrenzt werden und durch ihre Stigmatisierung abschrecken. Die Verwendung des Begriffs Randgruppen kann problematisch werden, wenn dadurch der Eindruck erweckt wird, es gebe ein (einziges) Zentrum der Gesellschaft, an deren Peripherie (Rändern) einige wenige unterprivilegierte Bevölkerungsgruppen leben. Denn tatsächlich wird dieser Begriff für sehr unterschiedliche Bevölkerungsgruppen genutzt, auch für solche, deren soziale Probleme zunehmend zu Massenphänomenen werden oder es schon geworden sind. Beispiele dafür sind die Gruppen der Arbeitslosen (Arbeitslosigkeit), der alten Menschen, der Familien mit mehreren Kindern - alles Gruppen, die zunehmend aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden. |
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