Der Begriff Lebenslage bezeichnet die Lebenssituation von Menschen in biologischer, psychischer und sozialer Hinsicht. Die Lebensbedingungen von Menschen sollen mit diesem Begriff umfassender und ganzheitlicher erfasst werden können als das mit anderen Begriffen wie zum Beispiel Klasse oder Lebensstandard möglich ist. Bei der Anamnese eines Familienproblems wird der Sozialarbeiter oder Sozialpädagoge möglichst alle Umstände, welche die Lage dieser Familie betreffen, erkennen und berücksichtigen wollen. Fragen nach dem Bildungsgrad (Bildung) der Familienangehörigen gehören zum Beispiel ebenso dazu wie Informationen über das Einkommen und die Leistungsfähigkeit des sozialen Netzwerks dieser Familie sowie über den Verlauf der Krankheit eines Familienmitglieds. Aus der Betrachtung der Lebenslage eines Menschen lassen sich die individuellen Chancen (Individuum) zur Gestaltung seiner Verhältnisse, die in einer bestimmten Situation (einer Lage) gegeben sind, gut erkennen. Die Zugangsmöglichkeiten etwa zu Gütern und Dienstleistungen, zu Erholungsangeboten, zu Bildungseinrichtungen oder zur sozialen Teilhabe werden zu wesentlichen Elementen der Problemanalyse in der Sozialen Arbeit. |
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