Ausreißer sind Kinder (Kindheit) und Jugendliche, die aus sehr unterschiedlichen Motiven ihre bisherigen Lebens- und Beziehungssysteme (etwa Familie, Heim, Schule) verlassen. Die Anlässe dieser Ausbruchsversuche sind vielfältig, zum Beispiel Beziehungsarmut und soziale Konflikte im Elternhaus, Beziehungsenttäuschungen oder Angst vor Strafe, um nur einige zu nennen. Das Weglaufen kann sehr verschiedene Bedeutungen haben. Es kann zum Beispiel auch ein Signal an die Eltern sein, Verselbstständigungstendenzen zu akzeptieren. Festgestellt wurde, dass zunehmend mehr Kinder und Jugendliche, vor allem in Ballungsgebieten ausreißen und dabei Mädchen und Jungen aus allen sozialen Schichten gleichermaßen betroffen sind. Jugendliche, die über längere Zeit untertauchen, dann in der Regel über keinen festen Wohnsitz und Einkünfte verfügen und in subkulturelle Lebensmilieus wechseln (Subkultur), werden auch Trebegänger genannt. In dieser Lebenssituation entstehen Gefährdungen etwa durch Prostitution, Drogen (Drogenabhängigkeit) und Kriminalität (Beschaffung). Zunehmend schließen sich auch Kinder ("Straßenkinder") und jüngere Jugendliche den Gruppen der Trebegänger an. Über §42 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) können speziell auf diesen Personenkreis abgestimmte sozialpädagogische Hilfen angeboten werden. So bemühen sich Sozialarbeiter und Sozialpädagogen etwa als Streetworker um Kinder und Jugendliche, die auf der Straße leben, indem sie versuchen, Kontakte und Beziehungen aufzubauen und die Kinder und Jugendlichen zu motivieren, zum Beispiel zunächst in vorhandene Wohngruppen einzuziehen, um sie so dem Straßenmilieu zu entziehen. |
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