Der Begriff Psychotherapie bezeichnet verschiedene psychologische Techniken zur Behandlung psychischer Störungen (Psychiatrie, Psychologie) wie zum Beispiel Depressionen, Bettnässen, Angst, Essstörungen oder Minderwertigkeitsgefühle. Man kann drei Hauptgruppen der Psychotherapie unter theoretischen und praktischen Gesichtspunkten unterscheiden:- tiefenpsychologisch orientierte Therapieformen. Hierzu gehören etwa die Psychoanalyse (Sigmund Freud), die analytische Therapie (Carl Gustav Jung) und die Individualtherapie (Alfred Adler). Neuere Entwicklungen sind die analytische Kurzpsychotherapie und die analytische Gruppenpsychotherapie;
- verhaltensorientierte Therapieansätze wie zum Beispiel die Verhaltenstherapie (Watson, Wolpe, Eysenck). Eine Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie ist die kognitive Therapie;
- ganzheitliche Therapien wie die Gestalttherapie (Fritz Perls), die Logotherapie (Victor Frankl) oder die Gesprächspsychotherapie (Carl Rogers), aus der sich die multimodale Gesprächspsychotherapie (Tausch) und die differentielle Gesprächspsychotherapie (Tscheulin) entwickelt haben.
Andere Therapieformen beziehen sich auf das Mittel, das Medium, mit dem menschliches Erleben und Verhalten verändert werden soll. Danach gibt es zum Beispiel Musiktherapie, Reittherapie, Spieltherapie oder Familientherapie.
Das Bundesgesetz über die Berufe des Psychologischen Psychotherapeuten und des Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (Psychotherapeutengesetz - PsychThG) aus dem Jahr 1998 hat wesentliche Aspekte der Psychotherapie staatlich geregelt. Die Berufsbezeichnungen "Psychologischer Psychotherapeut" und "Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut" wurden gesetzlich geschützt; erstmals ist von staatlicher Seite geordnet worden, wie ein psychotherapeutisches Verfahren eine wissenschaftliche Anerkennung erhalten kann und wie Diplom-Psychologen durch eine Zusatzausbildung (Weiterbildung) diese psychotherapeutische Qualifikation erwerben können. Neben Diplom-Psychologen können auch Diplom-Sozialpädagogen an der Zusatzausbildung zum Kinder- und Jugendlichentherapeuten teilnehmen.